Durch den mehr oder weniger geschulten Ansatz eines Spielers und der individuellen Zahn- und Kieferstellung ist das Anblasempfinden subjektiv. So kann das Klangergebnis bei der gleichen Blatt- und Mundstück-Kombination sehr unterschiedlich sein. Eine Beschreibung der Auswirkung ist nur unter Vorbehalt möglich, dennoch möchte ich meine und andere Erfahrungen beschreiben. Die Intonation wird durch die Lippenspannung beeinflusst. Bei kurzen Bahnen ist dieser Modulationsbereich z.B. für das Vibrato geringer als bei langen Bahnen. Auch lässt sich das obere Tonregister bei kurzen Bahnen leichter nutzen und umgekehrt. Die Dynamik bzw. Lautstärke wird durch die Menge der Luftzufuhr beeinflusst. Bei engeren Bahnen ist die Schwingungsbewegung des Blattes geringer und der Dynamikbereich somit begrenzter. Für Anfänger ohne geschulten Ansatz eignen sich enge Bahnöffnungen mit leichten Blättern. Enge und mittelenge Bahnöffnungen mit langen Bahnen und härteren Blättern bewirken einen konzentrierten Ton und eine hohe Kontrolle über Intonation und Ansprache, auch bei sehr großen Intervallsprüngen. Diese Kombination wird vorwiegend von SpielerInnen in der konzertanten Musik bevorzugt. Bei offener werdenen Bahnen wird der Ton voluminöser und faseriger und bei sehr weiten Bahnöffnungen erhöhen sich die Hauchklanganteile. Der Ton kann mit der Lippenspannung z.B. für stilistische Effekte (extremes Vibrato, Slide Ins/Outs, Glissandi) flexibler genutzt werden. Die Kontrolle über die Intonation wird bei offenen und langen Bahnen allerdings schwieriger. Da der Blaswiderstand sich bei offeneren Bahnen erhöht, werden häufig leichtere Blätter gespielt. Eine gelungene Kombination zwischen Bahnöffnung und Blattstärke hängt natürlich sehr von der Klangvorstellung und dem Ansatz ab. Um also das ideale Mundstück zu finden, ist es unvermeidlich, verschiedene Mundstücke zu probieren. Von den Mundstück-Herstellern werden die Bahnöffnungen mit ganz unterschiedlichen "Codes" (Buchstaben oder Zahlen) bezeichnet. Zur Orientierung nachfolgend einige Vergleichstabellen: |