Das Saxophon Mundstück
Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Mundstücks hinsichtlich
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Die Bahn
Die Bahn ist der Abschnitt zwischen der Mundstückspitze (Tip Rail) und dem Tisch des Mundstücks, an dem der angeschnittene Teil des Blattes zum Schwingen kommt. Veränderungen der Bahnkurve in Bezug auf Steigung und Länge beeinflussen das Anblasempfinden. Mit zunehmender Bahnöffnung verlängert sich meist proportional auch die Bahnläge, wobei jeder Hersteller seine eigene Philosophie von optimaler Balance hat. |
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Durch den mehr oder weniger geschulten Ansatz eines Spielers und der individuellen Zahn- und Kieferstellung ist das Anblasempfinden subjektiv. So kann das Klangergebnis bei der gleichen Blatt- und Mundstück-Kombination sehr unterschiedlich sein. Eine Beschreibung der Auswirkung ist nur unter Vorbehalt möglich, dennoch möchte ich meine und andere Erfahrungen beschreiben. Die Intonation wird durch die Lippenspannung beeinflusst. Bei kurzen Bahnen ist dieser Modulationsbereich z.B. für das Vibrato geringer als bei langen Bahnen. Die Dynamik bzw. Lautstärke wird durch die Menge der Luftzufuhr beeinflusst. Bei engeren Bahnen ist die Schwingungsbewegung des Blattes geringer und der Dynamikbereich somit begrenzter. Für Anfänger ohne geschulten Ansatz eignen sich enge Bahnöffnungen mit leichten Blättern. Bei offener werdenen Bahnen wird der Ton voluminöser und faseriger und bei sehr weiten Bahnöffnungen erhöhen sich die Hauchklanganteile. Der Ton kann mit der Lippenspannung z.B. für stilistische Effekte (extremes Vibrato, Slide Ins/Outs, Glissandi) flexibler genutzt werden. Die Kontrolle über die Intonation wird bei offenen und langen Bahnen allerdings schwieriger. Um also das ideale Mundstück zu finden, ist es unvermeidlich, verschiedene Mundstücke zu probieren. Von den Mundstück-Herstellern werden die Bahnöffnungen mit ganz unterschiedlichen "Codes" (Buchstaben oder Zahlen) bezeichnet. Zur Orientierung nachfolgend einige Vergleichstabellen: |
Sopran |
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Alto |
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Tenor |
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In der Praxis jedoch sind bei einigen Herstellern die angegebenen Werte der Bahn-Öffnungen und -Längen häufig deutlich abweichend. Mehrere Exemplare eines Mundstück-Typs (z.B. Link 7*) können ganz unterschiedliche Maße haben. Diese Fertigungsschwankungen führen nicht selten zu Verwirrungen. Ein Ausmessen des betroffenen Mundstückes kann hier Klarheit schaffen. |
Die Kammer
Die Kammer, der Innenraum des Mundstücks, gehört zum Gesamtvolumen der Luftsäule die im Saxophon schwingt. Die Größe der Kammer (das Volumen) hat Einfluss auf die Intonation. Um das Saxophon zu stimmen wird die Position des Mundstücks auf dem S-Bogen verändert. Damit ändert sich gleichzeitig auch das Kammervolumen. Die Form der Kammer hat zudem großen Einfluss auf die Klangfarbe. |
Die Gegenwand
Beispiel 1: Konkave und gerade Gegenwand | ||
Beispiel 2: Konvexe Gegenwand Verengt sich die Kammergröße durch eine konvex verlaufende Gegenwand deren Profil ganz unterschiedlich sein kann, bekommt das Klangbild mehr Obertöne und wird presenter. Von dunkel-volltönend bis brilliant reicht das Spektrum der Klangcharakteristik. | ||
Beispiel 3: Baffle |
Bei all diesen Beschreibungen ist das Klangergebnis natürlich immer abweichend und beeinflusst vom Ansatz und der Kondition der Spieler/innen und deren Blattwahl. |